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Samstag, April 21, 2007


Burnout Dominator
Dominiere die Straßen mit deinem Boost!

Endlich ist es wieder soweit: Ein neuer Burnout-Teil steht in den Startlöchern und kommt exklusiv für PSP und PS2 (hier im Test) heraus. So ein Arcade-Racer ist genau das richtige um sich nach einem anstrengenden Tag so richtig zu entspannen und abzureagieren. Kann der neue Teil wieder überzeugen oder ist es nur ein warmer Aufguss aus vergangenen Tagen? Hier erfahrt Ihr es!

Back to the Roots!
Abwechslung wird in diesem Teil wieder groß geschrieben. Insgesamt gibt es 7 verschiedene Rennklassen (Hot Rod, Rennwägen, Tuning,...) mit jeweils an die 13 Rennen. Diese gliedern sich wiederum in die verschiedensten Modi. Hier gibt es altbekanntes wie das Zeitrennen, normale Rennen (platzier Dich unter die ersten 3), Road Rage (erreiche eine bestimmte Menge an Takedowns), Eliminator (nach 30 sec. fliegt der Letztplatzierte immer raus) und Grand Prix (sammle in mehreren Runden durch Siege genug Punkte). Unter den neu hinzugekommenen befinden sich: Burnout-Challenge (erreiche durch Boosten genug Punkte), Drift-Challenge (durch das Driften möglichst viele Punkte machen), Maniac (durch waghalsige Manöver die Punktvorgabe schlagen) und Near Miss-Challenge (Punkte bekommt Ihr hier für Beinahe-Crashes).
Am Anfang steht nur eine Rennklasse mit einer einzigen Strecke zur Verfügung, aber im Laufe schaltet Ihr selbstverständlich zahlreiche weiteren Events (88), Strecken (12 Kurse in verschiedenen Ausführungen) und Fahrzeuge (36 an der Zahl) frei. Leider gibt es wie in jedem Teil der Reihe einige Events bei denen Ihr einen vorgeschriebenen Wagen nehmen müsst und nicht frei wählen dürft, dafür gewinnt Ihr ihn aber bei erfolgreicher Aufgabenerfüllung. Die Wägen in Burnout waren noch nie lizensiert und werden es wahrscheinlich auch nie sein, sind dafür aber wirklich einzigartig designt. Somit ist das Fehlen eines "echten" Ferrari, Lamborghini oder Porsche überhaupt nicht schlimm. Nachdem Ihr Euch nun einen Wagen ausgesucht habt, dürft Ihr noch die Lackierung (bei Bedarf) ändern und dann geht es auch schon auf den Asphalt. Jede einzelne Autoklasse steuert sich unterschiedlich, aber es gibt keine vergleichbaren Werte wie z.B. Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und dergleichen unter den Wägen. Kurz vor dem Start gibt es noch einen kleinen Rundflug über die Strecke und eine Erklärung der Rennaufgabe. Manchmal erhaltet Ihr zur Hauptaufgabe auch noch eine Zusätzliche, die bei erfolgreicher Absolvierung einen neuen Wagen in Eure Garage stellt. Diese Aufgaben reichen von: "Führe einen Takedown an dem markierten Wagen aus" bis zu "Drifte insgesamt über 1000m". Somit gestalten sich die Rennen sehr abwechslungsreich. Jedem Burnout-Kenner wird schon kurz nach dem Start eine einschneidende Veränderung, im Gegensatz zum Vorgänger, auffallen. Ihr könnt nämlich nicht mehr die in Fahrtrichtung bewegenden Autos vor Euch herschieben. Nach Aussage der Entwickler wollten sie sich wieder auf den Kern von Burnout konzentrieren, sprich die Rennen an sich. Deswegen fehlen auch die seit dem 2. Teil bekannten Crash-Kreuzungen. Ebenfalls wurde das Verkehrsaufkommen heruntergeschraubt um den passiveren Spielablauf zu unterstützen. Nach einer kurzen Umgewöhnungszeit fahrt Ihr aber souverän wie eh und je über die Strecken, driftet meterweit und rammt Gegner an die Leitplanke.

Nicht nur Uncut
Die Entwickler kürzten aber nicht nur an einigen Stellen, sondern sie fügten auch einiges hinzu und verbesserten Bestehendes. Einerseits gibt es jetzt neue Modi (siehe Anfang des Tests), in denen Ihr eine noch waghalsigere Fahrweise an den Tag legen müsst als früher, um die Rennvoraussetzungen zu erfüllen. Seit Teil 1 wurde der namensgebende Boost nur gering verbessert, denn im ersten Burnout konnte der Turbo nur im vollaufgeladenen Zustand gezündet und dann auch nur komplett verbraucht werden. Dieser Umstand änderte sich bei den weiteren Teilen. Denn nun konnte man den Turbo auch, wenn er nur teilweise aufgeladen ist "abbrennen" und auch selber bestimmen wieviel "verbrannt" werden soll. Auch in Dominator gibt es wieder eine Boostverbesserung. Wenn Ihr die Turboleiste komplett gefüllt habt ändert sich die Farbe von gelb auf blau (Super-Boost). Jetzt müsst Ihr versuchen den Turbo den Ihr gerade verbraucht durch gefährliches fahren wieder aufzufüllen. Habt Ihr das geschafft bekommt Ihr eine neuaufgefüllte Leiste und das Spiel kann von vorne beginnen. Nach diesem Prinzip könntet Ihr ein ganzes Rennen im vollen Geschwindigkeitsrausch bestreiten. Vorausgesetzt Euch kommt kein Unfall in die Quere. Daher kommt auch der Untertitel Dominator, denn Ihr sollt mit eurem Boost die Straßen dominieren. Mit so einem Geschwindigkeitsschub nehmt Ihr dann verschwommene Umgebung nur mehr vereinzelt wahr und müsst Euren Blick auf die kommende Streckenführung und die herannahenden Autos richten (=Tunnelblick). Wenn Ihr auf diese Art im Gegenverkehr unzähligen Autos ausweicht und Gegner an den Rand drängt, damit diese crashen, fühlt Ihr Euch wie der König der Straße. Nur der Ein oder Andere Crash bei dem Ihr auch beteiligt seid wird Euch vom Gegenteil überzeugen. Wie in jedem Teil gibt es auch hier wieder kein Schadensmodell. Nach einem Crash sieht euer Auto so aus, als ob es gerade frisch aus der Fabrik kommen würde. Nur beim Modus Road Rage wird euer Gefährt nach einem Unfall beschädigt. Sollte die Beschädigung zu heftig werden ist das Rennen gelaufen.

Abkürzungen bzw. Alternativrouten gab es schon immer in den Burnout-Teilen und gibt es auch in diesem Teil wieder, aber auf einigen Strecken sind besonders hilfreiche Abschneider (insgesamt 16) versteckt, welche erst gefunden werden müssen. Deswegen solltet Ihr während eines Rennens trotz hoher Geschwindigkeiten ein bisschen auf die Umgebung achten, ob Euch nicht irgendwelche Andeutungen ins Auge stechen wie z.B. mit Planken versperrte Abschnitte. Als nächstes müsst Ihr einen Gegner genau dorthin abdrängen um die Barrikade zu zerstören und die Abkürzung dauerhaft benutzen zu können.
Natürlich ist der Crashbreaker auch wieder mit von der Partie. Solltet Ihr einen Crash verursachen könnt Ihr mithilfe der R1 Taste in die Impact-Time schalten. Hier verlangsamt sich das Geschehen und ihr könnt mithilfe des linken Joysticks Euren Wagen noch leicht lenken um die Gegner in einen Crash zu verwickeln. Alternativ könnt Ihr auch Euren Boost (wenn vorhanden) gegen eine nette Explosion eintauschen. Auf diese Art gelingt es leichter gleich mehrere Wägen zu erwischen. Gelingt es Euch so einen Unfall zu verursachen bekommt Ihr sofort einen Super-Boost spendiert, mit dem Ihr die verlorene Zeit aufholen und Euch wieder nach vorne kämpfen könnt.
In jedem Rennen gibt es Gold, Silber und Bronze zu holen. Um alles freizuschalten müsst Ihr aber überall die Goldmedaille erkämpfen. Bis ihr allerdings dieses Unterfangen schafft verbringt ihr schon etliche Zeit mit Burnout Dominator. Wenn es Euch gelingt wirklich überall ganz oben auf dem Siegerpodest zu stehen, ist es aber noch lange nicht vorbei. Zusätzlich gibt es auch noch 5 Trophäen (Anfänger, Risiko, Mut, Maniac, Dominator) die Ihr Euch unter den Nagel reißen könnt. Diese sind aber nicht gerade leicht zu bekommen, denn für jede müsst Ihr 7 Voraussetzungen erfüllen. Dabei ist es ein Leichtes die erste Trophäe zu holen, aber jede weitere verlangt Eurem Fahrkönnen ein weiteres Maß an Präzision ab. Diese Aufgaben reichen von "Hol insgesamt 1000 Beinahecrashs" über "Hol insgesamt 50 Takedowns" bis "Gewinne alle Goldmedaillen". Außerdem könnt Ihr auf allen Strecken in allen Modi auf Rekordjagd gehen. Dafür steht Euch ein eigener Menüpunkt, mit dem Namen "Rekordbrecher" zur Verfügung. Nach beendetem Event tragt Ihr Euren Namen in die Tabelle ein und könnt so entweder Euch selbst überbieten oder lasst Freunde die selben Strecken fahren um einen richtigen Konkurrenzkampf heraufzubeschwören. Natürlich bietet Euch das Game auch einen Multiplayer für bis zu 4 (!) Spieler. Hier bleibt es ebenfalls Euch überlassen entweder einzeln nacheinander (im Vollbild) oder im Splitscreen anzutreten. Egal für welche Variante Ihr Euch entscheidet, es stehen alle Strecken und Fahrzeuge zur Wahl die schon im Singleplayer freigeschaltet wurden. Leider gibt es keine Möglichkeit online gegen Andere Rennen zu bestreiten.

Passendes Ambiente
Die grafische Seite ist sehr überzeugend und bietet Strecken die sehr hübsch anzusehen sind. Die Randbebauungen sind weitläufig und sehr gut modelliert. Auf den Autos spiegelt sich die vorbeiziehende Umgebung wieder und die Karosserien an sich sehen auch bis ins Kleinste wunderschön aus. Nur bei den Crashes hätten es noch mehr Teile sein können die in der Gegend herumfliegen, aber wir wollen mal nicht kleinlich sein. Leider gibt es extrem dicke, schwarze (leicht durchsichtige) Balken die das Sichtfeld zur Hälfte bei einem Crash oben und unten einschränken.
Der Soundtrack (36 Lieder von 33 Bands) ist wieder einmal perfekt ausgewählt und passt mit seinen Rockklängen genau zum Geschehen auf dem Asphalt. Sollte jemandem ein Lied überhaupt nicht zusagen, kann er den Track deaktivieren. An dieser Stelle ein Dankeschön an EA. Übrigens feiert Avril Lavigne mit ihrem neuen Song "Girlfriend" ihre Premiere im Game und das sogar in 4 Sprachen.
Der Umfang von Dominator ist mit seinen 88 Events durchschnittlich ausgefallen. Langzeitmotivation ist mit einem Multiplayer und Bestenlisten für jede Strecke auch für längere Zeit gegeben.
Auf die Steuerung kann man sich zu jeder Zeit vollends verlassen und es dauert nicht lange, dann driftet Ihr um Kurven als hättet Ihr in Eurem ganzen Leben nichts Anderes getan. Der Schwierigkeitsgrad ist stetig steigend und auch Profis werden ausreichend gefordert bis sie alle Goldmedaillen errungen haben. Am Anfang ist es noch sehr leicht Gold einzufahren, aber mit stetiger Spieldauer müsst Ihr das Kurvendriften und Boostgeben gekonnt miteinander verbinden um überhaupt Bronze zu gewinnen.
Die Gegner-KI zieht fast realistisch und sehr überzeugend ihre Runden. Es passiert sogar, dass sich die Konkurrenz gegenseitig abdrängt und Unfälle verursacht oder Euch einen Takedown verpasst. Dadurch kommt ein intensives Spielgefühl zu stande, welches einen nicht mehr los lässt. Außerdem fahren die Gegner, wenn Ihr vor Ihnen seid wie an einem Gummiband hinter Euch her. Da könnt ihr noch so viel boosten, ihr werdet ziemlich sicher von mindestens einem überholt sobald Ihr einen Crash habt. Damit sind die Rennen natürlich immer spannend und Ihr fühlt Euch ordentlich unter Druck gesetzt. Nur realistisch ist das nicht. Aber was solls, das viele Boosten ist es auch nicht und macht trotzdem höllisch viel Spaß.

Positives
Top Grafik
Neue Modi
Neuer Super-Boost
Versteckte Abkürzungen
Überzeugende Gegner-KI
Unglaubliches Geschwindigkeitsgefühl

Negatives
Fehlende Crashkreuzungen
Fehlender Online-Modus
Wenige Strecken
Wenige Fahrzeuge
Eingeschränktes Sichtfeld bei Crashes

Fazit
Ich finde es sehr löblich von EA (Criterion Games), dass sie der PS2 noch ein exklusives Burnout (mit Ausnahme der PSP-Version) spendieren. Mit verbessertem Boost und neuen Modi können wir die Wartezeit auf das erste richtige Next-Gen Burnout perfekt überbrücken. Das Fehlen der Crash-Kreuzungen ist sehr schade, aber alles andere ist Burnout so wie wir es kennen und lieben gelernt haben. Nach dem Motto: Arcade in Reinkultur!

Spielspaß
90%

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