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Samstag, April 21, 2007


Hotel Dusk: Room 215 Test
Ein Spiel zum Lesen und ein Buch zum Spielen?

Der interaktive Krimi Hotel Dusk fängt damit an, dass Ihr gefragt werdet ob Ihr links-oder rechtshändig spielen wollt. Danach wacht Kyle Hyde (euer Alter Ego) aus einem Albtraum auf. Immer wieder träumt er von seinem ehemaligen Polizeikollegen Brian Bradley, welcher vor 3 Jahren die Seiten gewechselt hat und spurlos verschwunden ist, nachdem Kyle gezwungen war auf ihn zu schießen und er von einer Brücke gefallen ist. Aber seine Leiche wurde nie gefunden. Jetzt arbeitet Kyle für eine Firma die Haushaltsartikel verkauft. Aber hinter den Kulissen auch ominöse Aufträge annimmt. Allein der Anfang des ganzen Krimis ist vollkommen düster und der Spannungsbogen bleibt auch bis zum Ende aufrecht. Wenn Ihr wissen wollt wie in der Regel so ein Auftrag aussieht, dann müsst Ihr Euch schon das Spiel kaufen und selber Hand anlegen.

Lesen bildet
Dem Einen oder Anderen werden die Entwickler Cing sicher ein Begriff sein. Diese programmierten nämlich schon Another Code und bewiesen damit wie man die einzigartigen Fähigkeiten des DS richtig ausnützt und eine spannende Geschichte erzählt. Die erste Veränderung im Gegensatz zu Another Code und auch fast allen anderen DS Games ist, dass das Gerät wie ein Buch gehalten wird. Also nicht waagrecht sondern senkrecht. Eben wie ein Buch. Das Spiel gibt einem viel Interaktionsmöglichkeiten. Man kann Türen mit dem Stylus öffnen, Gegenstände aufnehmen und bei Gesprächen mit Anderen immer wieder aus mehreren Fragen auswählen, die Ihr den Beteiligten stellen wollt. Somit kommt man unweigerlich Stück für Stück hinter die Geheimnisse des Hotels. Insgesamt gibt es 3 Sorten von Fragen. Die Erste kann man jedem im Hotel stellen und hört unterschiedliche Antworten. Die Zweite muss einer bestimmten Person gestellt werden und die Dritte muss zur Lösung eines Problems an den Mann oder die Frau gebracht werden. Immer wieder passiert es, dass Kyle bestimmte Dinge hört, worüber er gerne mehr wissen möchte. Wenn dies passiert merkt er sich die Frage, damit Ihr sie bestimmten Personen in einem laufenden Gespräch stellen könnt. Das gesamte Game besteht aus mehreren Kapiteln. Nach jedem Kapitel gibt es einen kleine Zusammenfassung des Geschehenen. Somit könnt Ihr den Faden der Handlung nie wirklich verlieren. Alles im Spiel ist sehr mysteriös und am Anfang weiß man so gut wie gar nichts über die Hintergründe. Aber im Laufe der Zeit offenbart sich einem dieser digitale Kriminalfall wie ein Buch-Seite für Seite.

Vor dem Kauf des Spiel muss einem Jeden aber klar sein, dass dieses Game mehr Buch als Spiel ist. Es gibt unglaublich viele Dialoge die sicher nicht jedermanns Sache sind. Eine sehr außergewöhnliche Art und Weise ist wie man zum "Game Over"-Bildschirm kommt. Sterben kann man zwar nicht, da es keinen Lebensbalken gibt. Aber es kann passieren, dass durch falsche Fragestellungen oder überhaupt durch unpassende Fragen zu einem gewissen Zeitpunkt Kyle einfach aus dem Hotel geworfen wird. Sollte dies der Fall sein, dürft Ihr kurz vor dem Gespräch wieder einen neuen Versuch starten. Daher solltet Ihr immer einen guten Mittelweg zwischen Spürsinn und Nachgiebigkeit beweisen um zwar benötigte Informationen zu bekommen, aber auch durch Verständnis bei den Hotelbewohnern zu punkten. Leider arten manche Gespräche in richtige "Trial&Error"-Passagen aus. Immer wieder muss man sich fragen: Darf ich dieses oder jenes fragen oder soll ichs lieber bleiben lassen. Bis auf dieses Minus kann die Story aber vollends überzeugen. Sie schafft es sogar wirklich den Eindruck zu erwecken man lese ein Buch. Leider ist genau dieser Umstand sicher ein Grund, dass viele Zocker dieses Stück Sofware im Regal liegen lassen. Nur wenige werden bereit sein eine umwerfende Story zu Lasten des eigentlichen Spiels in Kauf zu nehmen. Denn wie gesagt werdet Ihr den Großteil mit lesen verbringen. Solltet Ihr Euch aber darauf einlassen, wird Euch die Geschichte von Beginn an in den Bann ziehen. Außerdem gibt es immer wieder Rätsel zu lösen um voranzukommen. Mal sind sie ganz leicht, aber es gibt auch welche bei denen der eigene Grips ganz schön gefordert ist.

Ihr besitzt auch ein Notizbuch, so wie es sich für einen richtigen Schnüffler gehört. In diesem könnt Ihr Euer ganzes Inventar aufrufen, Infos über Personen die man schon getroffen hat anzeigen, den Spielstand speichern oder laden, aber auch eigene Notizen reinkrixeln (dafür stehen 3 Seiten bereit) und eine Karte einblenden lassen. Somit habt ihr immer den nötigen Überblick und der Erkundungstour durch das gesamte Hotel steht nichts im Wege.

Grafische Mängel
Die Grafik besteht einerseits aus einer von oben Ansicht auf dem einen Bildschirm und andererseits aus einer 3D-Perspektive des derzeitigen Blickwinkels. Die Gespräche finden mit sich bewegenden Standbildern statt (zu vergleichen wie bei Metal Gear Solid Graphic Novels). Diese Standbilder bringen die Emotionen der Charaktere auch ohne richtige Lippenbewegungen sehr gekonnt rüber. Überhaupt ist die gesamte Grafik mit viel Liebe designt und vermittelt einen ganz eigenen Look, der hervorragend zum Spiel passt. Bei näherer Betrachtung werden die Texturen leider DS typisch unscharf und verwaschen dargestellt. Da der DS aber nicht für seine Grafikpower bekannt ist, sondern für seine genialen Spielideen wird das kaum jemanden überraschen.
Der Soundtrack passt sich ganz der jeweiligen Situation an. Entweder ruhig oder eben drastischer, wenn ein Gespräch z.B. in eine nicht so feinfühlige Richtung geht. Obwohl er sehr stimmig ist werdet Ihr nach längerer "Besudelung" auf ihn verzichten, da er auf Dauer wirklich nerven kann. Sprachausgabe gibt es leider keine.
Gesteuert wird das gesamte Spiel mit dem Touch-Screen. Alternativ könnte man auch mit dem Steuerkreuz den eigenen Charakter bewegen, was aber nicht zwingend notwendig ist. Denn mit dem Stylus dirigiert Ihr Kyle punktgenau über den Bildschirm und dies macht eine Menge Spaß. Ihr werdet damit viel mehr ins Gameplay gesogen. Erwähnenswert ist auch, dass Hotel Dusk das Rumble-Pack unterstützt.
Speichern ist erfreulicherweise fast jederzeit möglich, außer Ihr redet gerade mit jemandem Anderen. Dafür stehen Euch 3 Slots zur Verfügung.
Ich kann Euch versichern, dass Ihr einige Zeit aufwenden müsst um diesen Fall zu lösen, aber es lohnt sich. Leider wird die Spielzeit künstlich in die Länge gezogen, da Ihr oftmals einfach nur im Hotel herumstreift ohne wirklich zu wissen was genau als nächstes zu tun ist.


Positives
Wendungsreiche, düstere Story
Intelligente, einfallsreiche Rätsel
Jederzeit abspeichern
85% des Spiels besteht aus lesen

Negatives
85% des Spiels besteht aus lesen
Trial&Error Passagen

Fazit
Ein Buch das als Spiel daher kommt kann sowas funktionieren. Die Antwort ist kein klares Nein, aber auch kein klares Ja. Denn für Hardcore-Zocker und Leute die keine Bücher mögen ist Hotel Dusk nicht gemacht worden. Für alle die mit Büchern etwas anfangen können ist es aber eine komplett neue spielerische Erfahrung und könnte auch nicht Spieler zum DS bringen.

Bewertung
Spielspaß 75%

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1 Comments:

Blogger Social Hazard said...

ich weiß nicht ob dir das Episodenspiel Siege of Avalon etwas sagt aber das wahr auch ein Buchspiel oder Spielbuch. Wahr nicht schlecht mit Diablo anleihen. Aber Hotel Dusk wäre einen Blick werd wenn ich nen DS Lite hätte ^^

6:46 AM  

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