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Donnerstag, November 01, 2007

Reservoir Dogs



Ein Banküberfall muss gut geplant sein. Jedes auch noch so unwichtige Detail kann alles zunichte machen. Aber selbst ein gut geplanter Überfall kann in die Hose gehen, wenn die Polizei einen Maulwurf in das Team einschleust. So in Quentin Tarantinos Regiedebüt Reservoir Dogs geschehen. Eine Bande will einen Juwelier ausrauben wird aber an die Polizei verraten. Jeder der Ganoven ist auf der Flucht und keiner traut dem Anderen.

Mehr reden weniger Action
Der Film beginnt in einem kleinen Restaurant. Die Gangsterbande frühstückt ausgelassen. Man unterhält sich über verschiedene Themen. Zum Beispiel die wahre Bedeutung von Madonnas Mega-Hit “Like a Virgin” oder die Sinnhaftigkeit von Trinkgeldern. Diese Dialoge geben dem Film eine natürliche Seite. Man merkt nicht das es sich um gecastete Schauspieler handelt, da sie äußerst menschlich diskutieren und niemals platt wirken. In Reservoir Dogs steht deshalb die Action im Hintergrund. Es gibt Action. Nur ist die auf ein Minimum reduziert. Dem Regisseur liegt mehr daran uns die Beziehung der Charaktere zu einander zu zeigen. Deswegen kann man Reservoir Dogs auch in kein genaues Genre einordnen. Für einen Action- oder Gangsterfilm gibt es einfach keine Action. Die Flucht von Mr. Pink ist die coolste Actionszene. Sie ist schnell geschnitten mit kurzen Schusswechseln und ein Auto wird geklaut. Aber wie schon erwähnt wirken die Dialoge recht glaubwürdig und natürlich. Man könnte ebenso gut in eine Kneipe gehen und einer Gruppe männlicher Gäste zu hören die unterhalten sich dann in einem ähnlich lockeren Ton. Nur gibt es keine Zitate mit Schmunzelgarantie. In einer Szene beschwert sich Mr. Pink zum Beispiel über seinen Decknamen. Und prompt kommt wieder eine Diskussion über die Decknamen in fahrt.

Was sonst noch wichtig ist….
Wer sich den Film in Englisch und Deutsch anschaut wird feststellen, dass die deutsche Version sehr gut vertont ist. Auch wenn die beliebte Radioshow im englischen O-on ein kleines bisschen genialer ist. Steven Wright (spielt den Radiosprecher) spricht seine Rolle herzlich genervt. Das ist sehr cool. Es kommt echtes Radio-Feeling auf. Apropo Radio der Soundtrack ist sehr genial. Nur 70ger Jahre Rock und Soul. Das Meisterstück ist “Stuck in the Middle wich you” von “Stealers Wheel”. In der Folterszene wirkt es eigentlich unpassend, macht sie aber durch Tanz und Gesang von Mr. Blonde genial. Auch ein paar Tarantino Merkmale tauchen auf die später Legendär wurden. Zum Beispiel der Trunk-Shot in dem die Kamera aus dem Kofferraum eines Autos raus die Leute filmt, die in ihn rein schauen. Den Mexican Stand Off darf man natürlich nicht vergessen.

Fazit: Reservoir Dogs ist ein genialer Film. Mancher einer sagt:” Wo ist die Szene mit dem Banküberfall und warum ist das Ende offen? Und überhaupt wo ist die Action?” Denen sei gesagt: Tarantino legte noch nie Wert auf Action. Das trifft auf fast alle seiner Filme zu (bis auf die Kill Bill-Filme). Selbst Pulp Fiction hatte ein offenes Ende. Und Tarantinos Stärken bleiben die Charaktere und der Soundtrack. So menschliche Menschen gibt’s bei keinem anderen. Trotz der fehlenden Action hat Reservoir Dogs genauso viele coole Zitate wie zum Beispiel Stirb Langsam. Außerdem brauch man sich Reservoir Dogs nur einmal anzusehen. Danach kann man ihn sich neben der Arbeit angucken. Kurz: Toller Film mit wenig Action aber coolen Charakteren.

Meine Wertung: 9/10 Punkten

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